Wach- und Schulschießen am 16.11.19 in Külsheim
An diesem nebligen Samstag absolvierten die Reservisten der RSU-Kompanie ODENWALD bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zum 2. mal in diesem Jahr eine Schießausbildung mit Handlungstraining zum Wacherhalt.
Beim Antreten im Morgengrauen wurden den teilnehmenden 56 Reservisten die Kompanieangehörigen mit besonderen Aufgaben vorgestellt. Als Paten für die erstmals mit angetretenen 6 Absolventen der „Ausbildung Ungedienter“ des Abschlussjahres 2019, die unsere Kompanie als Beorderungstruppenteil gewählt hatten, fungieren Hautfeldwebel Bohländer und Hauptfeldwebel Baar. Beide sind ihren Schützlingen als Ausbilder bekannt, schließlich haben beide bereits bei der Ausbildung Ungedienter in Baden-Württemberg in den vergangen Jahren unterstützt. Die beiden Hauptfeldwebel stellen sicher, dass die frisch ausgebildeten Reservisten schnell den Anschluss finden und helfen weiter, wenn zusätzliche Ausbildungen erforderlich werden.
Als Vertrauensleute fungieren für alle beorderten Reservisten Stabsunteroffizier Kalischko und Oberstabsgefreiter Müller. Sie sind bei allen Nöten und Problemen ansprechbar, bei denen der Gruppen- oder Zugführer nicht weiterhelfen können. So stellt unsere Kompanie sicher, dass jederzeit ein vertrauensvolles Gespräch geführt werden kann, bevor sich ein Problem auf die Motivation der freiwillig dienenden Reservisten auswirkt.
Daraufhin wurde Oberstabsfeldwebel Thomas Franck in einer Disziplinarangelegenheit vor die Truppe zitiert. Ihm wurde aufgrund seines herausragenden Einsatz für die RSU Kp Odenwald auch ausserhalb seines Dienstes eine förmliche Anerkennung zuteil. Diese wird im Disziplinarbuch der RSU Kompanie ODENWALD eingetragen. Oberstabsfeldwebel Franck war als Gesamtleitender verantwortlich für die Planung und Durchführung der Ausbildung von Schießausbildern der RSU Kompanie ODENWALD. Den Großteil der Absprachen, Planungen und anderen notwendigen vorbereitenden Tätigkeiten, die sich fast über ein Jahr erstrekten, erledigte OStFw Franck dabei in seiner Freizeit.
Nun wurde es Zeit für den scharfen Schuss: Nach dem Aufbau der Stationen und dem Einschießen der Waffen wurden auf jeweils 2 Schießbahnen Übungen mit der Dienstpistole P8 und dem Sturmgewehr G36 geschossen.
Für Absolventen der „Ausbildung Ungedienter“ wurde eine Ausbildungsstation P8 betrieben, um sie nach und nach an den Ausbildungsstand der „Altgedienten“ heranzuführen. Um Leerlaufzeiten zu vermeiden bzw. effektiv zu nutzen, wurde an einer weiteren Station den erfahrenen Reservisten die spezielle Handhabung der P8 bei Bedrohungen im Nahbereich vermittelt. Diese als „Neues Schießausbildngskonzept“ bekannte Technik stellt auch erfahrene Schützen vor die Herausforderung, eine andere Handhabung der Waffe mit einem darauf abgestimmten Schießgestell zu kombinieren und dabei dynamisch und in kürzerster Zeit Treffer mit hoher Präzision zu plazieren.
Zum Wacherhalt wurde ein Handlungstraining als weitere Station ausgebildet. Hier trifft eine Streife auf einen Person, die sich am Zaun eines militärischen Sicherheitsbereiches zu schaffen macht. Nach der Aufforderung, zurückzutreten und das Werkzeug abzulegen zieht dieser eine Waffe und bedroht damit die Streife. Bei dieser Übung wird geprüft ob die Soldaten das „Gesetz über die Anwendung unmittelbaren Zwanges und die Ausübung besonderer Befugnisse durch Soldaten der Bundeswehr und verbündeter Streitkräfte sowie zivile Wachpersonen“ abgekürzt „UZwGBw“ kennen und dessen Vorschriften anwenden können. Begeht jemand wie in diesem Handlungstraining Straftaten gegen die Bundeswehr, ist unmittelbarer Zwang erlaubt. Das Gesetz regelt deutlich, dass jede Maßnahme geeignet, angemessen und vor allem verhältnismäßig sein muss. Außerdem muss die Maßnahmen angedroht werden, wann immer die Situation es zulässt.
Reagiert der Soldat hier falsch, besteht die Gefahr entweder selbst eine Straftat zu begehen oder im schlimmsten Fall das eigene Leben und das des Streifenpartners zu gefährden.
Aufgrund des dichten Ausbildungsprogrammes wurde überschlagen verpflegt und somit der durchgehende Schießbetrieb sichergestellt. Durch den gleichzeitigen Betrieb von 4 Schießbahnen und 2 weitere Ausbildungsstationen entstand keine Wartezeit und jeder konnt die erforderlichen Übungen mehrmals schießen.
Desalb war es keine Überraschung, das der Leitende nach dem Waffenreinigen zum Abschlußantreten verkünden konnte, dass alle Soldaten das Ausbildzungsziel einer deutlichen Verbesserung der Schießleistungen, erreichen konnten.
Ein Kommentar