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Feuer und Bewegung im Scharfen Schuss Truppenübungsplatz- Aufenthalt 2018

Als Ausbildungshöhepunkt in diesem Jahr fand der Truppenübungsplatzaufenthalt in Stetten am kalten Markt statt. In dieser Veranstaltung wuchsen in der Kompanie altgediente und neu beorderte Reservisten zu einer Einheit zusammen.

In den ersten Tagen galt es, den Ausbildungsstand anzugleichen und sicherzustellen, daß im späteren Verlauf beim Feuern mit scharfer Munition und Bewegung (Stellungswechsel, Ausweichen) Sicherheit gewährleistet war. Dazu wurden folgende Ausbildungsinhalte vermittelt:

  • ABC-Ausbildung, (dazu wurde in Külsheim die ABC-Ausrüstung vervollständigt)
  • Waffenausbildung MG (Ladetätigkeit, Störungsbeseitigung, Zusammenwirken im Trupp)
  • MG-Feldlafette (Handhabung und Einsatzgrundsätze)
  • Waffenausbildung G36 (Handhabung, zerlegen, zusammensetzen, reinigen)
  • GraPi/AG36 (Handhabung, Ladetätigkeiten, Einsatzgrundsätze)
  • geleiteter Feuerkampf im AGSHP zur Vorbereitung des Gruppengefechtsschießens
  • Wachausbildung

Als nächstes verlegten die Soldaten auf die Schießbahn zur Vorausbildung für das Gruppengefechtsschießen und das Gefechtsschießen „Patrouille“.

Hier erfolgte eine Einweisung in die Schießvorhaben durch die Leitenden. Dabei wurden sicherheitsrelevante Vorschriften und Verhaltensweisen sowie das Vorgehen für einen geleiteten Feuerkampf der schießenden Abteilung nähergebracht. Nach dem ersten und sehr umfangreichen Ausbildungsabschnitt fand ein gemeinsamer Grillabend aller Kompanieangehörigen statt, für den die Kommandantur ihren Grillplatz zur Verfügung stellte.

Dann folgte das Gruppengefechtsschießen „Jägertrupp in der Verteidigung“ zunächst mit Manövermunition, danach im Scharfen Schuss, so dass wir uns im nächsten Ausbildungsteil dem Thema „Feuer und Bewegung“ widmen konnten.

Diese fand als Vorübung Gefechtsschießen „Patrouille“ mit Manövermunition statt.

Der Lage entsprechend wurde die Patrouille durch feindliche Kräfte angegriffen, musste unter Deckungsfeuer überschlagen in eine Stellung ausweichen und nahm von dort den Feuerkampf auf.

Ein erneutes Ausweichen wurde durch die überlegenen Feindkräfte verhindert, so dass die unter Feuer liegenden Soldaten Verstärkung anfordern mussten. Diese rückte sofort in Form eines gepanzerten Fahrzeuges „Eagle“ an, das aus dem MG3 seiner Waffenanlage das Feuer auf die Feindkräfte eröffnete.

Die Gegner waren dadurch gezwungen, selbst in Deckung zu gehen und die Patrouille konnte so weiter ausweichen.

Dabei blieb der Eagle als zusätzliches Deckungselement stets auf gleicher Höhe mit den ausweichenden und sichernden Soldaten.

Dieses Szenario wurde von jeder Gruppe mehrmals als Vorbereitung für das am nächsten Tag folgende Gefechtsschießen „Patrouille“ durchlaufen, so dass bei den komplexen Bewegungen mit Waffe Routine eintrat und damit die Sicherheit erhöht wurde. In den letzten Durchgängen wurde dann auch noch Nebel vor dem Ausweichen zur Deckung eingesetzt.

Zum scharfen „Gefechtsschießen Patrouille“ setzte dann leichtes Infantriewetter ein -es wurde also nass. Im Unterschied zu den Vorübungen wurde ein realistischer Patrouillenweg mit entsprechend langem Anmarsch zur Schießbahn marschiert.

Die Herausforderung bestand in der Koordination von Feuer und Bewegung im scharfen Schuss.

Im nächsten Ausbildungsschritt verlegt die übende Truppe von der Schießbahn in das „Feldlager Fronstetten“, wo die Wachausbildung stattfand. Es wurden die Wachübungen „KFZ-Kontrolle“, „Personenkontrolle“ und „Streife“ durchgeführt.

Parallel dazu erfolgte eine Einweisung in die Handhabung des Sturmgewehres G36k A4 mit EOTEC Visier und Sturmgriff.

Dabei wurden die Vorteile der Waffe im Vergleich zur Standard-Version im Orts- und Häuserkampf hervorgehoben.

Deutliche Unterschiede in der Handhabung sowohl im stehenden als auch im liegenden Anschlag.

Als nächstes absolvierte jeder Soldat selbst einen Durchgang mit seiner Standartwaffe und danach einen mit der Kurzversion, um den Unterschied persönlich zu erfahren.

Hier konnten die Kameraden auf den in der Ausbildung „Kampf im urbanem Gelände“ erworbenen Fertigkeiten aufbauen.

An weiteren Stationen wurden die Nachtsichtbrille „LUCIE“ sowie das Laser-Licht-Modul vorgestellt und von den RSU-Soldaten erprobt.

Einweisung

Vorbereiten der Nachtkampffähigkeit

Herstellen der Nachtkampffähigkeit in einem verdunkteltem Raum

Den absolute Höhepunkt des Truppenübungsplatzaufenthaltes bildete das Nachtschießen, nicht nur aufgrund des großzügigen Munitionsansatzes (Hier gegurtete MG-Munition mit Leuchtspur, dahinter aufmunitionierte Magazine für das G 36).

Der Nachtkampf unterscheidet sich wesentlich vom Kampf bei Tageslicht. Alles dauert länger alles geht langsamer… und doch schneller. Wofür man bei Tageslicht 1 Minute braucht, braucht man bei Dunkelheit 2 oder 3 Minuten. Man besteht nur dann, wenn man ganz genau weiss, wo sich welche Ausrüstungsteile befinden und die Waffe und Ausrüstung mit verbundenen Augen bedienen kann. Die Vorbereitung der Nachtaufstellung bei Tageslicht ist essentiell wichtig. Was hier versäumt wird, kann bei Dunkelheit kaum mehr nachgeholt werden. Es ist schwer, dies ohne selbst gemachte Erfahrungen nachzuvollziehen. Deshalb endet hier der Text und die Bilder und Videoclips sprechen für sich.

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