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Die RSU-Kompanien bei der Hanse-Sail 2018 in Rostock und Warnemünde

Auch bei der diesjährigen Hanse-Sail waren wieder RSU-Kräfte bei der Vorbereitung, Organisation und Durchführung des „Tag des offenen Stützpunktes“ im Marinestützpunkt „Hohe Düne“ sowie bei der Hanse-Sail 2018 in Rostock und Warnemünde im Einsatz.

In diesem Jahr unterstützten auf Einladung des Kommandeurs LKdo MV, Brigardegeneral Gerd Kropf, erstmals auch die 3 RSU-Kompanien aus Baden-Württemberg. Dabei stellte sich  heraus, dass bei der gemeinsamen Bewältigung eines Großereignises wie der Hanse-Sail  nicht die Entfernung sondern nur die Kameradschaft entscheidend ist.

Bereits am 07.08. verlegten die RSU-Kompanien „Schwäbische Alb“, „Oberrhein“ und „Odenwald“ mit KFZ aus Baden-Württemberg nach Warnemünde, um im Marinestützpunkt „Hohe Düne“ mit den RSU-Kräften „RSU Mecklenburg-Vorpommern“ zu koppeln. Nach dem Kennenlernen ging es dann auch schon an nächsten Tag sehr früh los:

Aufbau des Zeltes für die „Freiwache“ im Bereich Fahrzeugeinweisung

Aufbau am Kai des Marinestützpunktes

Aufbau vor der Hauptbühne

Ein Trupp in Stärke 10 Mann setzte mit einer Barkasse in den Stadthafen Rostock über, um dort die Absperrgitter für den MSB (militärischer Sicherheitsbereich) am Liegeplatz der Bottsand (ein Öl-Auffangschiff, benannt nach einem Naturschutzgebiet) und des Info-Mobiles aufzubauen. Gleichzeitig wurden die verbliebenen Kräfte zum Aufbau der Zelte und Tische der Veranstaltung sowie bei den Vorbereitungen für die Sammelpunkte, Kontrollpunkte,  Zelle Organisation und Erholungsbereiche für die Freischichten eingesetzt.

Barkassenüberfahrt

 

Aufbau der Absperrgitter im Stadthafen Rostock

Nachmittag verlegte der Barkassentrupp erneut, diesmal zum Aufbau der Absperrgitter am Liegeplatz der Fregatte Schleswig-Holstein am Passagier Kai in Warnemünde. Da die LKW mit den Absperrgittern gleichzeitig, aber verspätet eintrafen und der Aufbau sofort erfolgen musste, erschienen auf die Durchsage des 1WO (ersten Wachoffiziers) „Freiwache auf Achterdeck antreten“ binnen weniger Sekunden mehr als 20 Maate und Bootsleute (Unteroffiziers- und Feldwebeldienstgrade der Marine) und unterstützten den RSU-Trupp, so dass auch diese Aufgabe noch rechtzeitig abgeschlossen und die Gruppe vor Beginn der Veranstaltung in den Marinestützpunkt zurückverlegen konnte.

Barkassenteam auf dem Achterdeck der Fregatte Schleswig-Holstein

Die Hanse-Sail begann am Mittwoch pünktlich um 16:00. Zu diesem Zeitpunkt waren alle Aufträge abgearbeitet und die Zutrittskontrollpunkte sowie die Sicherungsstreifen der Zaunanlagen und die Org-Zelle eingerichtet und besetzt. Die Soldaten wiesen die Fahrzeuge der eintreffenden Besucher ein, so dass in kürzester Zeit über 1000 Kraftfahrzeuge sicher und platzsparend auf den zugewiesenen Flächen abgestellt und die Besucher zu den Veranstaltungsorten geführt wurden.

Einweisung an den Parkplatzzufahrten

Durch die hohe Brandgefahr aufgrund der anhaltenden Trockenheit und hohen Temperaturen (30-38 Grad am ersten Tag, es hatte über eine Woche nicht geregnet) mussten auf den 4 Parkplätzen entsprechend viele Feuerlöscher bereit gehalten werden, diese kamen aber glücklicherweise nicht zum Einsatz.

Zugangskontrollen und Parkplatzeinweisung

Der Einsatz der Reservisten erfolgte auch in den Folgetagen in einem Wechselschichtsystem, so dass alle Kameraden mit den Besuchern die zahlreichen Vorführungen und Leistungsdemonstrationen ansehen konnten.

Tauchvorführung

Flachwasserabsprünge

Flugvorführung SeaLynx und SeaKing mit Absprung und anschließender Aufnahme durch Speedboot.

Dabei wurden den Kameraden auch während der Vorführungen Mitfahrgelegenheiten auf dem Speedboot und Mitfluggelegenheiten im Hubschrauber SeaKing geboten, sofern die Schichteinteilung dies ermöglichte. Leider konnten nur wenigen Kameraden teil nehmen.

Freifallabsprünge von Marinespezialkräften

Besuch der Korvette Erfurt. Auf dem Vorschiff das Oto Melara Geschütz und dahinter der RAM-Mehrfachstarter des CIWS (Erläuterung folgt)

Anlässlich der Hansesail bestand die Möglichkeit für alle Besucher, die Korvetten und Polizeiboote als „Open Ships“ zu besuchen. Dabei wurde den Kameraden eine Führung auch in den Bereichen zuteil, die den zivilen Besuchern nicht zugänglich sind. Deshalb können hier leider keine Bilder aus OPZ und anderen sensiblen Bereichen an Bord der besuchten Korvette Erfurt gezeigt werden, wohl aber Bilder aus den frei zugänglichen Bereichen an Deck.

„Jan und Hein und Klaas und Pitt, die haben Bärte, die fahren mit“ 

Selbstverständlich wurde entsprechend der Marinetraditionen beim Auf- und Abentern des Fallreps die Flagge gegrüßt.

Unser Spieß erhielt zwar eine theoretische Einweisung, musste jedoch aus Sicherheitsgründen mit dem Hubschrauber am Boden bleiben.

Ankertaumine. Minengefäß auf Minenwagen,

Torpedos: Relikte aus dem Kalten Krieg, Ausstellungsstücke aus den frühen 1960ern.

EOD: Nur bei diesen Kameraden sind auch die gefährlichsten Sprengmittel in besten Händen.

Sanitätspanzer „Boxer“. Wenn es sein muss, wird daraus ein Feldlazarett.

FlaRak demonstriert den Einsatz einer Patriot-Raketenabwehrstellung

Ein Teil der RSU-Kräfte konnte anlässlich der Erkundung des Wachbereiches eine Schlepperfahrt unternehmen. Nachfolgend einige Impressionen aus der Warnemünder Bucht:

Am Samstag erreichte uns ein neuer Auftrag: Im Stadthafen Rostock wurde am Liegeplatz des Öl-Auffangschiffes `Bottsand´ ein MSB (Militärischer Sicherheitsbereich) eingerichtet. Die Besatzung des Ölauffangschiffes bestand jedoch ausschließlich aus Zivilangestellten, deshalb musste eine militärische Wache gestellt werden. Die eingesetzten Feldjägerkräfte der 5./Feldjägerregiment 1  waren umfangreich bei der Wahrnehmung von Sicherheitsaufgaben, dem militärischen Ordnungsdienst sowie im militärischen Verkehrsdienst im ganzen Stadtgebiet von Rostock, Warnemünde und dem Marinestützpunkt gebunden. Somit wurde die Unterstützung durch die RSU ein wesentlicher Beitrag zur kräfteschonenden Auftragserfüllung. Dazu verlegten Teile der RSU-Kräfte nach dem Ende der Veranstaltung im Marinestützpunkt Hohe Düne Samstag 18:00 mit KFZ nach Rostock und wurden bei der Absicherung des MSB am Kai und der Bewachung der Schiffe an Bord eingesetzt.

Wachmannschaft, bestehend aus mehreren Feldjägerstreifen, verstärkt durch RSU-Kräfte. Hier nach der Einweisung durch den Feldjägerführer und Kompaniechef (v.l.)

4 Kameraden übernahmen die Nachtwache an Bord, hier mit unserem Spieß, der die Versorgung sicherstellte. Im Hintergrund die beiden dänischen Boote, die ebenfalls von uns bewacht wurden.

Die Kameraden waren von Samstag 07:30 bis Sonntag 07:30 durchgehend im Dienst. Dabei erfolgte sowohl die Teilnahme am Einsatz Hansesail als auch die Meldung für die Wache an Bord freiwillig.

Am Sonntag fand die Hansesail nur noch in den zivilen Hafenbereichen Rostock und Warnemünde und nicht mehr im Marinestützpunkt hohe Düne statt. Deshalb verlegten Teile der RSU-Kräfte aus Baden-Württemberg bereits Sonntag wieder gen Heimat. Die Wachmannschaft und weitere Kameraden, die bis Montag blieben, nutzten dies um den Hafen Warnemünde zu besuchen. Dazu wurde in einem Marsch am Strand entlang von dem Marinestützpunkt über den Jachthafen verlegt und mit der Fähre nach Warnemünde übergesetzt.

Besuch der Fregatte Schleswig-Holstein mit Führung. Auch hier durften wir einen Blick in Bereiche werfen, die den zivilen Besuchern verschlossen blieben.

   

links: RAM-Starter (Roling Airframe Missile) des CIWS (Nahbereich-Verteidigungssystems) rechts 76 mm Oto Melara (Bordgeschütz)

 

MLG 27 (Marine Leicht Geschütz 27 mm, eine vollatomatische Schnellfeuerkanone, von der Besatzung scherzhaft als MG bezeichnet)

VLS (Vertical Launch System, Senkrechtstartsystem für 16 See/Luft Flugkörper) der „Sea-Sparrow“ (ein radargelenktes Flugabwehrraketensystem mittlerer Reichweite) an Bord der Fregatte.

Rückverlegung mit der Fähre, im Hintergrund die Fregatte Schleswig-Hollstein.

Dieser Einsatz gehörte zu den Höhepunkten in unserer Jahresplanung und wir freuen uns auf eine erneute Einladung im nächsten Jahr. Für die beiden teilnehmenden Marinesoldaten, die in den RSU-Kompanien in Baden-Württemberg beordert sind, war dieser Einsatz eine Gelegenheit, den  heeresgeprägten Kameraden einen Einblick in diesen völlig anderen Bereich der Bundeswehr zu geben.

Wir fühlten uns willkommen und durch die Kameraden der RSU-Kompanie Mecklenburg-Vorpommern bestens betreut. Deshalb kommen wir gerne wieder zur Hanse-Sail.

Besonderer Humor von der Küste: der (derzeit) einzige Flugzeugträger der Bundesmarine.

Werbeplakat

Bericht auf dem Presseportal der Marine

Bericht des NDR über Hanse-Sail

Seite der RSU-Kompanie Mecklenburg-Vorpommern auf der Homepage des Reservistenverbandes

 

 

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2 Kommentare

  1. So soll es sein! Kameradschaft, findet man überall. Egal wo wir wohnen. Erfahrungen, Erkenntnisse wurden ausgetauscht und erweitert. Ich hoffe und wünsche mir, darauf aufzubauen und auf ein Wiedersehen. Mit kameradschaftlichen Gruß G.d.Res.Maik Schneider.

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