Ausbildung „Spähtrupp“ auf dem Standortübungsplatz KÜLSHEIM am 13.07.2019
Am Samstag, den 13.07.2019, wurden unter Führung des II. Zuges über 40 Mann der RSU-Kompanie „Odenwald“ auf dem Standortübungsplatz KÜLSHEIM zu den Grundsätzen des Spähtrupps zu Fuß ausgebildet.
Der Spähtrupp zu Fuß gilt zu Recht als „infanteristische Königsdisziplin“, da die Auftragserfüllung hier nur dann gelingt, wenn der Spähtruppführer mit seinen Kameraden nicht nur die komplexen taktischen Grundsätze bei der eigentlichen Durchführung, sondern auch die bei der Ablösung und der Aufnahme durch eigene Kräfte sicher beherrscht – nicht selten werden Spähtrupps kurz vor ihrer Rückkehr durch eigene Sicherungskräfte beschossen, wenn durch nachlassende Konzentration und schlechte Sicht die Aufnahme erschwert wird.
Die Ausbildung wurde in eine Rahmenlage eingebettet, in der die RSU-Kompanie „Odenwald“ um das Übungsdorf WOLFERSTETTEN einen militärischen Sicherheitsbereich zu sichern und den Abschuss einer feindlichen Drohne durch drei Spähtrupps aufzuklären hatte. Zudem mussten elektronische Datenspeicher an der Absturzstelle geborgen werden – wohl wissend, dass Feindkräfte (dargestellt durch Rollenspieler) ebenfalls auf der Suche nach jenen Datenspeichern sind.
Die eigentliche Ausbildung „Spähtrupp“ begann früh morgens mit einem Theorieunterricht durch Ausbilder Oberleutnant d.R. Zahner, der gemäß des Leitgedankens „viel sehen ohne gesehen zu werden“ die taktischen Grundsätze der Gefechtsaufklärung durch einen Spähtrupp zu Fuß vermittelte: Wie setzt sich ein Spähtrupp zusammen, welche Gliederungsformen sind möglich, welche Grundsätze gelten für die Ablösung und Aufnahme durch eigene Kräfte und welche Punkte umfasst der Befehl des Spähtruppführers an die Soldaten seines Trupps? Parallel dazu wies Ausbilder Hauptfeldwebel d.R. Keller alle Rollenspieler in ihre Aufgaben sowie den gedachten Verlauf der praktischen Ausbildung ein. Nach dem Theorieunterricht erhielten die drei eingeteilten Spähtruppführer den Befehl des Kompaniechefs durch den Leitenden der Ausbildung, Hauptmann d.R. Jäger.
Im Anschluss gab es noch einige Hinweise des Kompaniechefs zur Durchführung.
Dann erfolgte die Befehlsausgabe der Spähtruppführer an ihre Männer, die bereits gemäß Vorbefehl letzte organisatorische Maßnahmen, wie z.B. Anlegen der Gesichts-/Helmtarnung und Aufmunitionieren der Magazine, getroffen hatten.
Kurz nach Übungsbeginn bestand die erste Aufgabe der Spähtrupps darin, das Ablösegespräch mit der eigenen Sicherung zu führen: hier kommt es im Schwerpunkt darauf an, sich z.B. bezüglich der Überwachungsmöglichkeiten, Rückkehrzeit, Erkennungszeichen etc. zu verständigen.
Nach erfolgreicher Ablösung erreichten alle drei Spähtrupps die jeweils vermutete Absturzstelle der Drohnen-Wrackteile, die am Vortag durch das Vorkommando dorthin verbracht wurden.
Nach kurzem Feuergefecht mit den feindlichen Suchtrupps (dargestellt durch Rollenspieler) konnten alle drei Spähtrupps die elektronischen Datenspeicher unter Eigensicherung bergen und nach erfolgter Meldung an den Kompaniegefechtsstand den Rückweg antreten.
Bei der Aufnahme durch eigene Kräfte (dargestellt durch Rollenspieler) waren die Spähtrupps abschließend gefordert: besonders die Spähtruppführer mussten mit ihren Meldern sicherstellen, dass die verabredeten Erkennungszeichen eingehalten und so der gesamte Spähtrupp in WOLFERSTETTEN gefahrlos einfließen konnte.
Nach der Rückkehr erstellten alle drei Spähtruppführer ihren Bericht und trugen diesen abschließend dem Kompaniechef Oberstleutnant d.R. Mihalek vor. Die abschließende Besprechung zwischen Ausbildern und eingeteilten Spähtruppführern rundete die Veranstaltung ab.
Alle Teilnehmer waren sich nach der Ausbildung einig, eine fordernde, aber auch spannende und sehr lehrreiche Ausbildung erlebt zu haben, an die im Rahmen von weiterführenden Ausbildungen angeknüpft werden sollte.
Text: Haupmann Jäger, Bilder: Haupmann Posmik, SU Kalischko
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