AGSHP und Waffen-Ausbildung 12.02.2022 HSchKp ODENWALD
Am vergangenen Samstag veranstaltete die HSchKp Odenwald in der Nibelungenkaserne Walldürn unter der Leitung des Kp Chef eine Grundlagenausbildung. Zur Vorbereitung unserer Schießbiwaks im Mai und Oktober sowie unseres Truppenübungsplatzaufenthaltes Ende Juni wurden die Grundlagen der „Gruppe in der Verteidigung“ ausgebildet. Als Qualifizierung für neue und Auffrischung für altgedienten Kp-Angehörigen lagen die Ausbildungsschwerpunkte auf dem geleiteten Feuerkampf im Allgemeinen und dem Thema Alarmposten im Speziellen sowie Handhabung und Einsatz des MG3. Diese Schwerpunktwaffe einer infanteristischen Gruppe stellt einen großen Anteil der Feuerkraft und muss daher von jedem Soldaten beherrscht werden
Nach dem obligatorischen Schnelltest aller Teilnehmer und der Einschleusung ging es gemeinsam in den U-Raum, wo der Kp- Chef die Teilnehmer begrüßte. Dabei stellte er die geplanten Ausbildungsveranstaltungen der kommenden Monate vor und erläuterte das Konzept, das dahinter steht. Es sind gemeinsame Anstrengungen aller erforderlich, um den hohen Ausbildungsstand, den die Kompanie vor Corona hatte, schnellstmöglich wieder zu erreichen.
Der Zugführer des Projmektzuges führte im Anschluss die Unterrichtseinheit im U-Raum durch.
Anhand der bekannten Schemata wurden der geleitete Feuerkampf, Einrichtung und Betrieb des Alarmpostens und der Stellung besprochen.
Inhalte waren unter anderem die Punkte
Befehlsschemata für den Feuerbefehl (EREZA):
E Einheit
R Richtung
E Entfernung
Z Ziel
A Ausführung
des Schema des Ablösegespräches des Alarmpostens (LANGEMARK Ü):
L Lage
A Auftrag
N Nachbarn
G Grenze
E Eröffnungslinie
M Meldung
A Ablösung
R Rückwärtiger Raum
K Kennwort
Ü Übergebenes Material
und des Schema für die Erkundung von Stellungen, das auch beim Alarmposten Anwendung findet (ASchUFTDA):
A Auftrag
Sch Schussfeld
U Untergrund
F Feuerunterstützung
T Tarnung
D Deckung
A An- und Abmarschwege

Danach rundete der Kp Chef die Unterrichtseinheit ab, in dem er die Einsatzbereiche der bei den Handwaffen der Bundeswehr eingesetzten Munitionsarten und die Kennzeichnung scharfer Munition erläuterte
- Exerziermunition
- Manövermunition
- Übungsmunition („blaue“ Übungsmunition mit Palstikprojektilen und geringerer Reichweite)
- Weichkern (verwendet für Schul- und Gefechtsschießen)
- Doppelkern Gefechtsmunition (Kompromiß zwischen Durchschlagleistung und Mannstoppwirkung) mit grüner Geschoßspitze
- Hartkern Gefechtsmunition (hohe Durchschlagskraft) mit schwarzer Geschoßspitze
- Leuchtspur Gefechtsmunition mit roter Geschoßspitze zur Zielmarkierung und Haltepunktkorrektur
Es wurde auch auf die Munitonsbeladung und Trageweise der Magazine eingegangen: Der Infanterist ist in der Regel mit 6 Magazinen, also mit 180 Schuss aufmunitioniert und trägt auftragsbezogen weitere Munition im Rucksack. Die 4 Magazine in den Magazintaschen der Koppel werden nach folgendem System gepackt:
- Volle Magazine mit dem Magazinboden nach oben, mit Geschoßspitzen nach rechts in die vorderen Taschen.
- Halbleere oder Leere Magazine nach hinten mit dem Magazinboden nach unten
Beim taktischen Magazinwechsel wird bei Gelegenheit ein teilweise verbrauchtes Magazin in der Waffe gegen ein volles ausgewechselt, In längeren Feuerpausen können die verbrauchten Magazine mit Vorräten aus dem Rucksack wieder aufmunitioniert werden. Durch die vorgegebene Trageweise können die Füllstände der Magazine ertastet werden.
Bevor die Teilnehmer für die Stationsausbildung in 3 Gruppen aufgeteilt wurden, erfolgte noch die Befehlsausgabe für diese Übung entsprechend dem Schema mit der Einweisung in die Lage beginnend.

Station 1 Ausbildungsgerät Schießsimulator Handwaffen und Panzerabwehrwaffen. (AGSHP)
Im Simulator können bis zu 4 Schützen plus ein Gruppenführer gleichzeitig agieren. Im Fokus stand deshalb die Gruppe in der Verteidigung, sowohl als Alarmposten als auch in der Stellung, wobei das MG3 im Simulator zunächst als Schweigewaffe eingesetzt wurde. Die Leistung des Gruppenführers bestand darin, die Feuerkraft der ihm unterstellten Soldaten so koordiniert einzusetzen, dass Angreifer den Alarmposten bzw. die Stellung nicht überrennen konnten, sondern im Feuerüberfall angeschossen, bekämpft und geworfen wurde, also zum Ausweichen gezwungen oder vernichtet. Auch die Bekämpfung von gegnerischen Fahrzeugen, die einen überraschenden Vorstoß unter Deckungsfeuer beschleunigen sollten, wurde mehrmals geübt.
Station 2 Alarmposten
In dieser Station wurde die Erkundung und Einrichtung des Alarmposten im Gelände behandelt.
Es wurden die Vor- und Nachteile verschiedener Positionen gegeneinander bewertet, mit Hilfe des DF eine Entfernungsspinne angefertigt. Anschließend wurden die Ausrüstung des Alarmpostens, die Vorgehensweise bei Feindannäherung, die Möglichkeiten der Alarmierung, die Reihenfolge bei Ablösung und das Ablösegespräch behandelt.
Station 3 Waffenausbildung Maschinengewehr MG3
Es wurde sowohl die sichere Handhabung der Waffe als auch die Störungsbeseitigung ausgebildet. Dies beinhaltet auch das Zerlegen und Zusammenbauen der Komponenten. Die Reservisten wurden dort abgeholt, wo sich ihr Ausbildungsstand befand und schrittweise an das Ausbildungsziel herangeführt. Am Schluss waren alle innerhalb weniger Sekunden feuerbereit.
Gegen 16:00 konnte der Ausbildungsbetrieb eingestellt werden. Nachdem die WaKa Vollzähligkeit von Waffen und Material gemeldet hatte verabschiedeten Kp Chef und Zugführer Projektzug die Teilnehmer
