6 Jahre Heimatschutz in Baden-Württemberg
Von vielen unbemerkt jährte sich vor kurzem ein für uns besonderes Datum zum 6. mal:
Am 08. März 2013 wurde die Heimatschutzkompanie ODENWALD in Walldürn als erste von 3 „Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien“ in Baden-Württemberg in Dienst gestellt. Die Aufgabenstellung umfasst zum einen die Absicherung von militärischen Liegenschaften und Veranstaltungen, zum anderen die Unterstützung im Katastrophenfall. Dabei stehen die RSU-Kräfte in der Tradition der aufgelösten Heimatschutzbataillone, bestehen jedoch ausschließlich aus Reservisten.
TV-Bericht über die In-Dienst-Stellung
So haben die in unserer Kompanie beorderten Reservisten in den vergangenen Jahren bei den Veranstaltungen „Tag der Bundeswehr“ in Laupheim 2016, Füssen 2017 und Mannheim 2018 im Feldjägerdienst bei der Absicherung der Veranstaltungen unterstützt. Ein besonderes Highlight war die gemeinsame Unterstützung der 3 RSU-Kompanien aus Baden-Württemberg bei der Veranstaltung „Hansesail“ 2018 in Rostock und Warnemünde.
Die 2015 erfolgte Zertifizierung der 3 RSU-Kompanien wurde vom 03.-05. Mai 2019 in Form einer Überprüfung der Einsatzbereitschaft wiederholt. Dazu üben die Reservisten regelmäßig ihre Kernkompetenzen, vom Wachdienst über Sanitäts- Funk und Fernmeldeausbildung bis hin zum Orts- und Häuserkampf als Teil des Objektschutzes.
Die Freiwilligkeit steht bei der Verwendung im Heimatschutz an erster Stelle. Für jede einzelne der regelmäßig anstehenden Veranstaltungen müssen sich die Reservisten gesondert melden und neu verpflichten, soweit ihnen zeitlich eine Teilnahme möglich ist. Dabei bleiben die Soldaten in ihren Arbeitsverhältnissen eingebunden. Sie dienen daher in Ihrer Freizeit z.B. an Wochenenden oder müssen durch den Arbeitgeber freigestellt werden. Dazu ist – anders als z.B. bei der freiwilligen Feuerwehr – jedoch nur der Öffentliche Dienst als Arbeitgeber verpflichtet. In der „freien Wirtschaft“ besteht kein Freistellungsanspruch. Deshalb bezieht sich die Freiwilligkeit nicht nur auf die Dienst leistenden Reservisten, sondern auch auf die Arbeitgeber. Um deren Engagement zu würdigen, verleiht die Bundesministerin der Verteidigung jährlich den Preis „Partner der Reserve“ als sichtbares Zeichen der Anerkennung an ausgewählte Arbeitgeber.
Die freiwillige Reservistenarbeit in Deutschland besteht natürlich nicht nur aus den Heimatschutz-Kräften. Diese sind jedoch besonders mit ihren Pateneinheiten vernetzt, im Falle der Heimatschutzkompanie ODENWALD mit dem Logistikbataillon 461 in Walldürn, das uns bei jeder unserer Veranstaltungen in der Nibelungenkaserne, dem Standortübungsplatz Külsheim oder einem Truppenübungsplatz tatkräftig unterstützt.
Nach der Aussetzung der Wehrpflicht kommt der Reserve eine immer wichtigerer Bedeutung für die Bundeswehr zu. Leider bedeuten weniger aus der Bundeswehr ausscheidende Soldaten auch weniger verfügbare Reservisten. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und Ungedienten die Möglichkeit zu geben, die Reserve aktiv zu unterstützen wurde 2017 ein Pilotprojekt des LKdoBW in Zusammenarbeit mit der Landesgruppe des Reservistenverbandes ins Leben gerufen. Dabei waren nach dem Grundsatz: „Reservisten bilden Reservisten aus“ auch Kompanieangehörige der Heimatschutzkompanie ODENWALD als Ausbilder eingebunden. Innerhalb eines Jahres konnten die Teilnehmer in mehreren Modulen die Ausbildungsinhalte einer Grundausbildung erleben und am Schluss eine Rekrutenprüfung im Rahmen einer 36-Stunden-Übung erfolgreich ablegen. Diese Kameraden werden jetzt in die Heimatschutz-Kompanien eingebunden und dort -militärisch und fachlich- weiter ausgebildet.
Streitkräftebasis: Die Ausbildung Ungedienter geht weiter
Nach diesem erfolgreichen Durchlauf des Pilotprojektes findet nun jährlich in Baden-Württemberg ein Ausbildungslehrgang für Ungediente statt:
Ausschreibung Ausbildung Ungedienter 2019
Den hohen Stellenwert der Reserve für die Bundeswehr verdeutlicht auch die für beorderte Reservisten neu eröffnete Möglichkeit, die Qualifizierung zum „Unteroffizier territoriale Reserve“ oder „Feldwebel territoriale Reserve“ in modularen Lehrgängen zu erwerben. Damit ist für viele Kompanieangehörige der Weg für Beförderungen über die Laufbahngruppe hinaus frei.
Eine enge Zusammenarbeit besteht auch mit der beorderungsunabhängigen Reservistenarbeit, kurz BU Res, mit der über die Feldwebel für Reservistenarbeit des Landeskommandos gemeinsame Ausbildungsveranstaltung für beorderte und unbeorderte Reservisten im Bereich IGF und KLF durchgeführt werden. „Individuelle Grundfertigkeiten“ wie zum Beispiel die Schießleistungen mit Bundeswehrwaffen oder der Nachweis der „Körperlichen Leistungsfähigkeit“ wie zum Beispiel durch das Ablegen des Leistungsmarsches mit Gepäck, werden regelmäßig gemeinsam wie in der Veranstaltung am 23.03. im Bernet abgelegt. Hier sind in der RSU Kp ODENWALD beorderte Reservisten regelmäßig als Teilnehmer, aber auch als „Funktioner“ und „Leitende“ eingebuden.
Besser als mit dem freiwilligen Dienst in der RSU lässt sich der Leitsatz „Tu was für Dein Land“ von Reservisten kaum umsetzen. Es sind aktuell in allen Laufbahngruppen noch Beorderungsposten verfügbar:
http://heimatschutzkompanie-odenwald.de/wir-suchen-dich/